Herausforderungen bei Kinderarzneimitteln
Kinder sollten nicht wie kleine Erwachsene behandelt werden, denn während des Heranwachsens (0 – 18 Jahre) verändern sich ihre Bedürfnisse fortlaufend. Besonders die Entwicklung der Organe spielt dabei eine große Rolle, wie beispielweise der Leber, in der Arzneistoffe verarbeitet werden. Deshalb sollte sich ein Medikament (und auch seine Darreichungsform) an die spezifischen Bedürfnisse von Kindern in jedem Entwicklungsstadium anpassen.
Kinder zeigen eine geringe Toleranz gegenüber unangenehmen Geschmäcken, sodass sie sich möglicherweise weigern bestimmte Arzneimittel einzunehmen. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist sicherzustellen, dass neben dem Wirkstoff auch die übrigen Bestandteile eines Medikaments für Kinder geeignet sind. Einige orale Formulierungen enthalten beispielsweise Ethanol oder Propylenglykol, die insbesondere bei Frühgeborenen toxisch wirken können.
Kinderarzneimittel sollten also angenehm schmecken und möglichst wenige, für Kinder geeignete Hilfsstoffe enthalten. Darüber hinaus sollten einige weitere Faktoren berücksichtigt werden: ein Medikament sollte bei Raumtemperatur stabil sein, sodass keine Kühlung notwendig ist. Ebenso sollte eine flexible Dosierung mit geringen Dosierungsabstufungen möglich sein (wenn angemessen).
Ivanovska, V., et al. (2014). Pediatric drug formulations: a review of challenges and progress. Pediatrics, 134(2), 361–372. Available from: https://doi.org/10.1542/peds.2013-3225
DE-ENA-23-0022 Updated: September 2023